seilbahn.net | Projekte | Zukunft | 2022-05-11

Serfaus: Die neue Komperdellbahn

Lange wurde getüftelt, geplant und optimiert - nun ist es endlich soweit! Der Startschuss für den Bau der neuen Komperdellbahn ist gefallen.

Ursprünglich war der Baustart für das Jahr 2021 geplant, coronabedingt musste dieser allerdings um ein Jahr verschoben werden. Umso größer war die Freude am 1.2.2022, als der Beirat der Seilbahn Komperdell GmbH grünes Licht für den Baustart in diesem Frühjahr gab!

In zwei Bauphasen soll nun das größte Projekt in der Geschichte der Seilbahn Komperdell GmbH umgesetzt werden. Noch nie war die Seilbahn mit so einer großen Investitionssumme (über 50 Millionen Euro!) konfrontiert, auch logistisch wird eine Meisterleistung erforderlich sein. Die Seilbahn Komperdell ist gerüstet und freut sich, die „alte“ Komperdellbahn, die ihren Dienst seit 34 Jahren ohne besondere Vorkommnisse erfolgreich getan hatte, gegen die neue 10er EUB Komperdellbahn (Einseilumlaufbahn) austauschen zu können.

Aufgrund der umfangreichen Bautätigkeiten ist es notwendig, die Arbeiten auf zwei Bauphasen aufzuteilen. Ein kurzer Überblick:

Bauphase I

Im Jahr 2022 erfolgt der erste Bauabschnitt. Es wird die neue Seilbahntrasse sowie die Zwischenstation im Bereich der Mittelabfahrt auf Höhe des Restaurants Leithe Wirt errichtet. In diesem Bauabschnitt wird es so gut wie keine Einschränkungen für die Gäste geben.

Bauphase II

Ab dem Frühjahr 2023 startet der zweite Bauabschnitt. Die bestehende Komperdellbahn wird abgetragen und die Tal- und Bergstation werden neu errichtet. Das bedeutet allerdings, dass die Komperdellbahn im Sommer 2023 nicht in Betrieb sein wird. Entsprechende Umleitungen bzw. Zubringungen für Wanderer – vor allem zum Murmliwasser und zur Lazidbahn – werden derzeit ausgearbeitet.

WARUM EINE ZWISCHENSTATION?
  • Mit der neuen Station soll der Bereich Gampen entlastet werden. Skischulen bzw. Skianfänger gelangen über die leichte Mittelabfahrt zur neuen Station. Somit wird der obere Bereich automatisch entzerrt.
  • Speziell im Frühjahr ist das letzte Teilstück der Mittelabfahrt sehr anspruchsvoll – durch die neue Station kann man diesen Teil mit der Gondel-Talfahrt ganz einfach umgehen: So können Wiederholungsfahrten ohne große Anstrengung unternommen werden.
  • Gäste, die von Fiss oder von der Waldbahn nach Serfaus kommen, müssen nicht mehr bis zur Talstation fahren, sondern können in der neuen Zwischenstation zusteigen.
  • Durch einen zusätzlichen Wanderweg ist das Restaurant Leithe Wirt in nur wenigen Gehminuten von der Station aus erreichbar. Auch die Anlieferung für das Restaurant muss nicht mehr vom Tal aus erfolgen, sondern kann wesentlich effizienter und umweltfreundlicher von der Zwischenstation aus erfolgen.
Viele Gründe also, die für eine Zwischenstation sprechen. Die Positionierung der Station in diesem Bereich erfolgte natürlich unter Berücksichtigung der Lawinensituation, um keinesfalls in einem Gefahrenbereich zu liegen. Übrigens: in der Zwischenstation ist auch der Gondelbahnhof untergebracht.

WIE SIEHT DIE GONDEL AUS?

Gemeinsam mit der Firma Doppelmayr wurde eine optimale 10er-Gondel für die Bedürfnisse entwickelt. Es wird von der Standard-Größe abgewichen, um mehr Platz im Inneren zu schaffen. Somit ist das Fahrvergnügen noch größer – egal ob im Winter mit Skiern bzw. Snowboard oder im Sommer mit Kinderwagen oder Bike.

Alles wird mit in die Gondel genommen, das lästige Zielen der Skier in die Skiköcher entfällt. Ebenerdige Ein- und Ausstiege sorgen für zusätzlichen Komfort, vor allem mit Kindern startet der Tag auf den Berg somit wesentlich stressfreier.

WIE SIEHT DIE NEUE TAL- UND BERGSTATION AUS?

Die Talstation wird an der Nordseite des bestehenden Gebäudes komplett neu errichtet. Ein großes Skidepot mit über 5.000 Stellplätzen, ein Skiverleih mit Shop sowie großzügige Lagerflächen für die Seilbahn werden Platz finden. In der Bergstation wird das Skischulgebäude komplett neu situiert sowie ein direkter Zugang zur Kinderschneealm geschaffen.

ZAHLEN, DATEN, FAKTEN

Talstation: 1.442 m
Zwischenstation: 1.610 m
Bergstation: 1.982 m
Länge 1. Teilstrecke: 566 m
Länge 2. Teilstrecke: 2.075 m
Gesamtlänge: 2.641 m
Höhenunterschied: 540 m
Förderleistung: 3.000 Pers./h (im Endausbau 3.500 Pers./h)
Stützenanzahl: 20 Stützen
Fahrzeit: 10,5 Minuten
Baukosten: 50 Mio Euro
Geplante Eröffnung im Dezember 2023











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